Allein in der Altstadt von Chiang Mai gibt es mehr als 200 Wats. Alle können und wollen wir nicht besichtigen. Deshalb haben wir uns für einige der schönsten und bedeutendsten Tempel entschieden, um uns einen Überblick über die verschiedenen Architektur und und Stilrichtungen zu machen.
Zuerst fahren wir mit einem Tuk-Tuk etwas außerhalb von Chiang Mai in Richtung Nordwesten. Nicht weit von den Stadtmauern entfernt treffen wir auf
Wat Chet Yot
Wat Chet Yot wurde 1455 von König Tilokarat in Auftrag gegeben und 1476 erbaut, denn 1477 wurde hier das „Achte Buddhistische Weltkonzil“ abgehalten, um den buddhistischen Pali-Kanon zu erneuern. Der Pali-Kanon ist die älteste zusammen-hängende Sammlung der überlieferten Lehrreden des Buddha Siddhartha Gautama.

Im ersten Moment sind wir überrascht über den fensterlosen Bau, der außen mit sehr schönen indischen Reliefs mit Thewadas (göttlichen Wesen) verkleidet ist. Es ist der Wihan Maha Pho, das zentrale Heiligut dieses Wats. Auf seinem Dach befinden sich sieben Spitzen (Chet Yot), die namensgebend für den Tempel dienen.
Links davon befindet sich ein moderner Wihan.

Wir gehen recht und treffen auf eine Ansammlung von Skulpturen, Altären und Buddha Statuen. Wir umrunden den Wihan und treffen auf mehrere Chedis. Der Größte bewahrt die Asche von König Tilokarat auf.

Danach besichtigen wir den modernen Wihan und zuletzt Chet Yot. Der Innenraum besteht aus einem relativ kahlen Gang, an dessen Ende sich eine große und mehrere kleine Buddha-Statuen befinden. Der Eingang zum Wihan wird von Cobras bewacht.
Zurück innerhalb der Stadtmauern besuchen wir zunächst
Wat Phra Singh
König Pha Yu Wat gründete den Tempel im Jahre 1345. Er wollte die Asche seines Vaters König Kham Fu in einem Chedi beisetzen. 1367 wurde hier die Buddha-Statue Phra Sihing aufgestellt und der Tempel erhielt den Namen Wat Phra Singh. Der Chedi ist bei unserem Besuch größtenteils wegen Bauarbeiten in Plastik gehüllt, sodass von ihm nicht viel zu sehen ist.

Hinter dem Eingang stehen wir vor der kunstvoll verzierten, modernen Versammlungshalle. Daneben gibt es einige ebenso kunstvoll ausgeführte kleine Nebengebäude bzw. Tempel, vorzugsweise in der Lanna-Architektur.
Nach der Besichtigung der mächtigen Versammlungshalle kommen wir zu einer kleinen Halle im Lanna Stil. Sie steht westlich hinter dem großen Wihan.

Es ist das wichtigste Gebäude des Tempels, der Wihan Lai Kham. Er wurde 1345 erbaut und beherbergt die Phra-Sihing-Statue.
Angeblich soll sie aus Indien über Sri Lanka, Nakhon Si Thammarat, Ayutthaya nach Chiang Mai gebracht worden sein. Aber in Thailand gibt es drei verschiedene Statuen, die diesen Anspruch erheben. Außerdem soll der Kopf gestohlen worden sein und hier nur eine Kopie des Kopfes zu sehen ist.

Zwischen dem modernen Wihan und dem Chedi steht der Ubosot. Er ist das heiligste Gebäude eines Tempels, mit einem turmförmigen Altar, vor dem in Wachs nachgebildete Mönche Wache halten.
Wir gehen zu Fuß weiter und erreichen das Denkmal der drei Könige vor dem alten Provinzverwaltungsgebäude, in dem heute das Kunst- und Kulturzentrum Chiang Mai untergebracht ist.
Denkmal der drei Könige
Es zeigt König Mangrai, den Gründer des Königreiches Lan Na. Daneben stehen König Ramkhamhaeng von Sukhothai und König Ngam Mueng von Phayao. Diese drei schlossen den Drei-Königs-Vertrag zum Schutz vor den Mongolen. Obwohl sie schließlich Tribut an Kublai Khan zahlen mussten, betrachteten sie sich als unabhängig.
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Mehr InformationenNach dem Tod von Mangrai 1311 zerfiel Lan Na in zwei Teile. Der nördliche Teil wurde von seinem ältesten Sohn von Chiang Rai aus regiert. Der südliche Teil regierte sein zweiter Sohn von Chiang Mai aus. Erst Ende des 14 Jahrhunderts wurde Lan Na wieder vereint und bestand bis ins 16. Jahrhundert.

Wir setzen unsere Weg fort und schlendern durch die engen Straßen, die von kleinen Geschäften oder Guesthouses gesäumt sind. Dazwischen gibt es durchaus luxuriös aussehende Einfamilienhäuser.

Viele Pflanzen und Blumen schmücken den Straßenrand, die Häuser und die Grundstücke. Dass der Tourismus zu einer wichtigen Einnahmequelle geworden ist kann man am Angebot der Geschäfte und Restaurants sehen.
Schließlich treffen wir auf
Wat Chiang Man
Wat Chiang Man war der erste Tempel in Chiang Mai und wurde 1297 von König Mangrai gegründet. Wir sehen zwei Wihans. Im größeren Wihan sind eine Reihe von goldenen Buddha Stauen untergebracht, unter anderem ein 1,76 m großer stehender Buddha mit einer Almosenschale in seinen Händen. Das im Sockel eingravierte Datum 1465 zeugt davon, dass sie die älteste Buddha-Statue des Lanna Reiches ist und dass sie die erste Buddha-Statue Thailands ist, die eine Almosenschale trägt.

Im kleineren Wihan sind Phra Sila und Phra Setang Khamani untergebracht. Beide Kostbarkeiten sind durch dicke Gitterstäbe schwer geschützt. Phra Sila Ist ein schreitender Buddha auf einem Relief. Sie ist ca. 30 cm hoch und soll im 8. Jahrhundert aus Ceylon hierher gebracht worden sein.

Phra Setang Khamani ist die berühmte 10 cm große Buddha-Statue aus weißem Bergkristall. Sie ist auch bekannt unter dem Namen Phra Kaeo Khao, Statue aus weißem Kristall. Beiden Statuen werden übernatürliche Kräfte zugeschrieben und stellen für die Bewohner ein Heiligtum dar, das die Stadt beschützt.

Hinter den Wihans steht ein Chedi im Lannan Stil. Elefanten scheinen ihn zu tragen. Der Chedi ist das älteste Gebäude des Tempels.

Daneben steht ein Ubosot, vor dem eine Stele von 1581 steht. Ihre Inschrift ist der älteste Nachweis für die Gründung von Chiang Mai. Die Stadt wurde am 12. April 1296 gegründet und von König Mangrai erbaut.
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