Drei Städte symbolisieren in China die Zeit: Peking die Gegenwart, Xian die Vergangenheit und Shanghai die Zukunft.
Peking, Hauptstadt von China, mit heute 21 Millionen Einwohnern (2004 – 7,5 Millionen Einwohnern), war auch in der Vergangenheit häufig Sitz der chinesischen Kaiser. Neben modernen Verwaltungsgebäuden und Hotels, sowie architektonischen Glanzleistungen, wie die olympischen Stätten, prägt das kulturelle Erbe der Kaiserzeiten die Stadt, welche als Abbild des Kosmos geplant wurde.
Wir beginnen unsere Erkundungstour südöstlich der Verbotenen Stadt, am Himmelstempel, auch Himmelsaltar genannt. Der Komplex gilt als der heiligste in China. Hier hielten die Kaiser der Ming- und Qing-Dynastie jährliche Zeremonien zur Anbetung des Himmels ab.

Zunächst besuchen wir den sogenannten Runden Hügelaltar, eine kreisrunde Plattform auf drei verzierten Ebenen aus Marmorsteinen. In der Mitte befindet sich der leicht hervorstehende runde Schieferstein, der Himmelsherzstein, auch bekannt als Sonnenstein. Hier legte einst der Kaiser dem Himmel Rechenschaft über sein vergangenes Regierungsjahr ab und bat um Segen für das Nächste. Der Stein galt als Mittelpunkt der rechteckigen Erde, über der sich der Himmel wölbt.
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Mehr InformationenWenige Meter weiter erreichen wir die Halle des Himmelsgewölbes, wie diese einstöckige runde Halle genannt wird. Sie beherbergt die Geistertafeln des Himmels und die Ahnentafeln der kaiserlichen Vorfahren. Umgeben ist diese Halle von der Echomauer, an der aufgrund der exakten Bauweise der Schall optimal reflektiert wird.

Durch das Tor der Ernteopfer gelangen wir in den runden Innenhof, der durch die Halle der Ernteopfer dominiert wird. Diese besticht durch ihre perfekten Proportionen bei einem Durchmesser von 30 m und einer Höhe von 38 m. Das Dach ist mit 50.000 blauen glasierten Ziegeln bedeckt.
Die Mitte der Wege und Treppen ist mit weißen Marmorplatten und -reliefs bedeckt über die ausschließlich der Kaiser schreiten durfte oder in Sänften getragen wurde.

Im Inneren der Halle der Ernteopfer sind heute symbolisch die Ernteopfer ausgestellt. Wichtiger sind jedoch die architektonischen Symbole und ihre Gestaltung. Die gesamte Halle wird von 28 Säulen getragen. Der innere Säulenring symbolisiert die vier Jahreszeiten, der mittlere die 12 Monate und der äußere die 12 Doppelstunden des Tages. Das gesamte Gebäude wurde nach chinesischer Tradition aus Holz ohne einen einzigen Nagel errichtet.
Der Himmelstempel wurde um 1420 zusammen mit dem Kaiserpalast, der verbotenen Stadt, errichtet und ist heute der größte Tempel Chinas. Die äußere Mauer hat eine Länge von 6416 m. Das gesamte Areal, einschließlich einem großzügig angelegten Park umfasst eine Fläche von 293 Hektar.

Die überdachten Wege an der Seite des Himmelstempels dienen heute dem privaten Musizieren und dem Gesang älterer Menschen und sind somit auch Kommunikationszentrum inmitten der Großstadt.
Seit November 1998 gehört der Himmelstempel zum UNESCO-Weltkulturerbe.
