Das Tal des Rio Douro im nördlichen Teil Portugals zählt zu den frühesten Kulturlandschaften Europas. Bereits vor 30000 Jahren entstanden prähistorische Felszeichnungen an den Hängen des Rio Côa.
Das Klima im östlichen Teil des Rio Douro eignet sich besonders gut für den Weinanbau und verhalf dem Portwein zu seiner Bekanntheit. 1756 ließ der portugiesische Staatssekretär des Königreichs Sebastião José de Carvalho e Melo die Weinbauregion Alto Douro mit 335 Marksteinen abgrenzen. Danach wurden die Weinberge nach Qualität klassifiziert. Nur die hochwertigen Produkte der besten Lagen durften exportiert werden. Damit ist die Weinbauregion Alto Douro die älteste der Welt mit geschützter Herkunftsbezeichnung. Seit 2001 ist sie UNESCO-Welterbe.
Außerdem ist der Douro wichtig für die Energiegewinnung. Allein auf portugiesischem Gebiet sind fünf Staumauern mit Wasserkraftwerken in Betrieb.
Auf einer Länge von 108 km bildet der Douro die natürlichen Grenze zwischen Spanien und Portugal.

Wir nehmen den Zug von Porto nach Pocinho und die gleiche Strecke zurück, mit einem Halt in Pinhao.
Die Bahnstrecke führt zuerst östlich von Porto durch das hügelige Bergland und streift die Orte Ermesinde, Suzão, São Martinho do Campo, Terronhas, Recarei-Sobreira und Paredes, bevor sie in Caíde nach Süden schwenkt und bei Marco de Canaveses den Rio Tamares überquert.

Es ist Anfang Februar und die Sonne kämpft in den Morgenstunden gegen den Bodennebel und die Wolken, was eine faszinierende Stimmung erzeugt.
Bei Ribadouro treffen wir wieder auf den Douro. Der Douro erscheint an dieser Stelle sehr breit, was aber daran liegt, dass sich hier bereits der Stausee des Kraftwerkes Barragem de Carrapatelo befindet.

Die gesamte Reise entlang des Douro wechseln sich Weinberge, Wälder und Obstbaumplantagen ab. Anfang Februar ist die Erntezeit für Orangen in vollem Gang.

Kurz hinter Godim verengt sich der Flusslauf und die Abhänge rücken näher zusammen und werden felsiger. Nach ungefähr 3 km wurde der nächste Staudamm errichtet mit dem Kraftwerk Barragem da Régua und der Flusslauf wird wieder weiter.

Immer mehr Weinberge erstrecken sich über die Hänge und große namhafte Winzerbetriebe erscheinen in der Landschaft.

Ab Pinhao wird das Tal wieder deutlich enger und die Strömung im Douro nimmt deutlich zu. Ab hier gibt es keine Straße entlang des Flusses.

Der nächste Staudamm mit dem Kraftwerk Barragem da Valeira ist sehr gut aus der Bahn erkennbar, wird aber ebenso wie die anderen mit Hilfe eines Tunnels umfahren.
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Mehr InformationenVideo Vale de Douro e Pinhao, Musik von Johannes Kayser
Danach rücken die Felswände, die sich 400 m in die Höhe erstrecken direkt an die Ufer. Hier lässt sich am besten erahnen, mit welchen Schwierigkeiten die Erbauer der Bahnstrecke zu kämpfen hatten.

Doch am Beginn der Bewirtschaftung des Douro Tales musste der Wein mit dem Schiff nach Porto transportiert werden – eine Reise, die bis zu drei Wochen dauerte. Nach dem Bau der Eisenbahn ging das deutlich leichter und schneller und ermöglichte dadurch die wirtschaftliche Entwicklung der Region.

Wir erreichen Pocinho, das Zentrum der Weinerzeugung. Hier im Hinterland ist das mildeste Klima, das am Besten für die Reifung der Trauben und die Weinerzeugung geeignet ist. Wir haben aber nur 20 Minuten Aufenthalt, bevor wir zurück nach Pinhao fahren. Das reicht nicht für größere Exkursionen.

In Pinhao bewundern wir die Mosaikbilder am Bahnhof, die weit über die Landesgrenzen hinaus berühmt sind und das landwirtschaftliche Leben der Region in der Vergangenheit exzellent darstellen. Danach besuchen wir die Wein- und Tapas Bar Cardanho dos Presunto, wo uns der Betreiber eine ausgezeichnete Chorizo zubereitet.

Danach wollen wir gerne einen Weinkeller oder einen Winzerbetrieb sehen, doch es ist noch keine Hauptsaison und deshalb wird im Quinta das Carvalhas nur eine Weinprobe aber keine Führung angeboten. Die Quinta do Bomfim ist gänzlich geschlossen.

Dennoch haben wir Glück und der freundliche Betreiber des DOW’s gestattet uns einen Blick in seinen modernen Weinkeller zu werfen.

Mit dem Zug geht es nun zurück nach Porto, das wir nach Einbruch der Dunkelheit erreichen.
Ein Besuch dieser Region lohnt sich in jedem Fall, aber man sollte etwas mehr Zeit mitbringen und einige Übernachtungen und vielleicht eine Flussfahrt einplanen.
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