Angkor, in der Nähe von Siem Reap, ist ein riesiger Tempelbezirk im kambodschanischen Dschungel, der eine Reihe von einzelnen Tempel enthält. Der bekannteste und größte ist zweifellos Angkor Wat.

Angkor Wat wurde im goldenen Zeitalter des Khmer Reiches von König Suryavarman II, der 1113 – 1150 regierte, als hinduistischer Tempel errichtet. Die Bauzeit betrug 37 Jahre und endete abrupt mit seinem Tod. Einige Reliefs blieben unvollendet.
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Vermutlich starb Suryavarman II bei einem Feldzug gegen Campa, dem Reich der Cham im heutigen Mittelvietnam. Angkor war damals die größte Stadt Südost-Asiens mit ungefähr einer Million Einwohner. Das östliche und westliche Baray (Wasserreservoir) waren bereits gebaut, so dass Angkor über ein ausgeklügeltes Bewässerungs- und Kanalsystem verfügte.

Der Tempel symbolisiert das Universum und war vermutlich dem Gott Vishnu geweiht. Der Wassergraben um den Tempel stell den Urozean dar. Der 190 m breite Wassergraben von Angkor Wat umgibt eine Fläche von 1,3 mal 1,5 km erstreckt.

Hat man den Wassergraben überwunden, muss man die äußere Mauer durchqueren. Von hier aus führt ein 350 m langer Weg, vorbei an den beiden Bibliotheken zum eigentlichen Tempel.

Die äußeren Galerien umspannen eine Fläche von 40000 m². Hier findet man die kostbaren Flachreliefs, die eine Gesamtlänge von 800 m haben. Einst waren sie bunt, wie manche Farbreste noch beweisen. Durch verschieden Vorhöfe erreicht man die inneren Galerien, die ein Fläche von 3600 m² umspannen und eine Ebene höher liegen.

Auf dieser Fläche erhebt sich das Allerheiligste. Eine 70° steile Treppe führt auf die dritte Ebene. Davor stauen sich allerdings die Touristenmassen, da nur eine begrenzte Anzahl Personen pro Viertelstunde hinauf gelassen werden. Mit eine Wartezeit von bis zu einer Stunde muss gerechnet werden.

Oben angekommen erfreut man sich erst einmal über den schönen Ausblick über das Dach des Dschungels und die Tempelanlage.

Vier Innenhöfe sind um den zentralen Turm, der 64 m hoch ist, gruppiert. Im zentralen Turm (Prasat) sind kleine Gebetsnischen mit Götterfiguren in alle vier Himmelsrichtungen eingelassen.

Spätestens jetzt staunt man, wie es den Khmer möglich war vor rund 900 Jahren solche Bauwerke zu errichten.

Die Gesteinsblöcke wurden aus dem nördlichen Bergland mit Flossen über die Kanäle herbei geschafft. Im Dschungel haben die Bauwerke teils schweren Schaden genommen. Nach ihrer Wiederentdeckung haben die Franzosen versucht mit Mörtel und Beton gewisse Restaurierungen durchzuführen. Dadurch konnte aber das Regenwasser in den Sandstein eindringen und die Bauwerke weiter schädigen. Heute versucht man die natürlichen Wasserkanäle, die die Khmer bereits eingebaut hatten, wieder freizulegen, um einen ungehinderten Wasserablauf zu erreichen. Danach werden beschädigten Sandsteine restauriert.

1992 wurde Angkor Wat zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt.

Die Firma Sokimex, das größte Mineralölunternehmen in Kambodscha betreibt zusammen mit der Regierungsagentur Apsara den Archäologie Park Angkor. Mittlerweile haben sich beide zu einem beachtlichen Industriekonglomerat aufgeschwungen und stehen landesweit wegen der Verwendung der Eintrittsgelder in der Kritik. 2016 soll der Betrieb an ein Staatsunternehmen zurück gegeben werden. Man wird sehen.
-> Sonnenaufgang in Angkor Wat
-> Ta Prohm – der Tempel im kambodschanischen Dschungel
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