Die zweite Disziplin beim den Pferdespielen in Murghob nennt sich Braut-Rennen, Kyz-kuumai. Hierbei reitet eine Frau gegen einen Mann. Wenn der Mann gewinnt, darf er die Braut heiraten, oder bekommt einen Kuss (sagt man). Ob diese Regeln so befolgt werden, darf bezweifelt werden. In heutiger Zeit geht es vermutlich mehr darum, wer gewinnt.
Da die Männer mehr Praxis im Reiten haben, bekommen die Frauen einen kleinen Vorsprung am Start.

Als wir nach der Mittagspause am Wettkampfplatz ankommen, ist noch die Unterhaltungsmusik zu Gange, die uns sehr gut gefällt.
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Mehr InformationenDann sammeln sich die ersten Reiter an der Startlinie. Die Pferde scheinen sehr nervös zu sein. Sobald die Pferde der Frauen von einem Helfer losgelassen werden und entlang der Strecke galoppieren sollen, versuchen sie nach links zu entkommen. Das wiederholt sich bei mehreren Frauen mit unterschiedlichen Pferden.

Endlich gelingt einem Paar der Ritt entlang der Strecke. Sowohl die Frau, wie auch der Mann reiten in vollem Galopp. Dennoch gelingt es dem Mann, die Frau einzuholen. Beim Ritt zurück zeigt er unverhohlen seine Freude.

Beim nächsten Paar läuft das Pferd der Reiterin bis zur Mitte der Strecke und reitet dann rechts durch die Zuschauer nach außen. Beim Ritt zurück passiert dies an der gleichen Stelle wieder, nur das diesmal das Pferd nach links durch die Zuschauer bricht.
Glücklicherweise haben alle schnell reagiert und konnten ausweichen, so dass nichts passiert ist. Lediglich die Reiterin war wütend und traurig. Die Enttäuschung war ihr anzusehen.

Auch beim dritten Lauf gewinnt der Mann. Diesmal Reiten beide die Strecke entlang.

Nur beim zurückreiten macht sich das Pferd der jungen Frau selbständig und galoppiert auf die Zuschauer zu. Sie versucht noch das Pferd in eine Kurve an den Zuschauern vorbei zu leiten, verliert dabei aber den Halt und stürzt vom Sattel.
Sie erhebt sich aber rasch wieder, so dass auch in diesem Fall nichts ernsthaftes passiert ist.

Beide Fälle zeigen, dass diese Art von Spielen nie ganz ungefährlich sind und man als Zuschauer immer bereit sein sollte, durchgehenden Pferden jederzeit auszuweichen.
Begleitet wird diese Disziplin von einem kuriosen Vorfall, der uns alle zeigt, wie wenig zuverlässig unser Gehirn ist. Als wir am Abend zusammen sitzen und uns darüber unterhalten sind wir alle der Meinung, dass es ein und dieselbe Reiterin war, der erst das Pferd ausbrach und das sie anschließend abwarf.
Erst bei der genauen Durchsicht des Videomaterials bemerkten wir, dass es sich um zwei verschiedene Frauen handelte und dass zwischen deren Läufen 10 min lagen. Hätten wir die Vorfälle bezeugen müssen, hätten wir alle eine Falschaussage gemacht. Vermutlich waren wir von der Fülle der Eindrücke schlicht und einfach überfordert.
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