Auf den kommenden Streckenabschnitt freuen wir uns besonders, von Chiang Khan entlang des Mekong vorbei an Vientiane nach Udon Thani. So lautetet auch die Beschreibung, die wir bei unserer Buchung bekommen haben. Umso enttäuschter reagieren wir, als unser Fremdenführer nach der Bootsfahrt sagt , dass wir jetzt über die Autobahn direkt nach Udon Thani fahren.

Wir erklären ihm aber, dass wir eine Tour entlang des Mekongs gebucht haben. Worauf er erwidert, dort gäbe es keine Straße. Glücklicherweise habe ich mir zuvor die entsprechenden Karten auf unser Tablet geladen, sodass ich ihm sofort die Straßen zeigen kann.
Nun sagte er, wir müssen erst zum lokalen Büro fahren, da er Rücksprache mit seiner Agentur halten muss. Dort angekommen verschwanden der Führer und die Fahrerin. Als sie nach 10 Minuten wieder auftauchen frage ich was die Agentur gesagt hat. Die Fahrerin schaut mich verdutzt an, bevor sie etwas stammelt, nach dem Motto alles ok.
Später erfuhren wir das Motiv für diese Handlungsweise. Die Fahrerin hat ein kleines Mädchen. Es lebt in Udon Thani und sie hat es seit einer Woche nicht mehr gesehen. Sie will so rasch wie möglich zu ihm. Dafür haben wir zwar Verständnis, aber nicht bezahlt. Wir empfinden dies schon sehr unverschämt, denn die Strecke am Mekong entlang ist vielleicht eine Stunde länger. Sie haben auch mit keine Agentur telefoniert, sondern vermutlich mit ihren Angehörigen.
Wir haben daraus gelernt! Buche nie in Deutschland. Fahre nach Thailand und gehe am ersten Tag in eine Reiseagentur und buche dort. Es kostet nur die Hälfte und man kann direkt absprechen, was man haben möchte.

Als wir dann am Mekong sind und für einen Fototermin stoppen wollen wird der Führer richtig unverschämt. Wenn wir filmen wollen, dann müssen wir ihm sagen, wo wir stoppen wollen. Wir fragen uns natürlich, wozu wir überhaupt einen Führer bezahlen, sagen aber nichts. Am Abend gab es aber auch kein Trinkgeld.
Die Straße ist relativ gut ausgebaut und entspricht einer üblichen Landstraße.

Wir sind von der Landschaft am Mekong begeistert. Die Stromschnellen in diesem Abschnitt lassen keine größere Schifffahrt zu. Überall ragen Felsen und sandige Inseln aus dem Wasser.
Auf halber Strecke halten wir für ein Mittagessen an einem Straßenrestaurant. Wir wollen von der Wirtin wissen, ob der Pegel des Mekong viel niedriger ist, seit in China einige Wasserkraftwerke gebaut wurden. Sie meint der Pegel sei heute ca. 10 m niedriger als früher. Wir nehmen es zur Kenntnis, können es aber nicht so recht glauben.
Hier sehen Sie das 4K UHD Video unserer Fahrt
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Mehr InformationenWir vermuten, dass in der Regenzeit der Pegel um bis zu 10 m ansteigt. In dieser Zeit kommt dann, wegen der Kraftwerke, weniger Wasser den Flusslauf entlang. In der Trockenzeit dürfte der Pegel dann wieder auf dem Niveau sein, den der Mekong üblicher weise hat.
Bei einem Zwischenstopp wird uns dies klar, denn die Bewohner beginnen an den Böschungen zum Fluss Gemüsebeete anzulegen.

Später haben einen schönen Ausblick auf Vientiane auf der gegenüber liegenden Seite. Die Hauptstadt von Laos ist an einigen großen Gebäuden erkennbar. Es sind dies Hotels am Ufer des Flusses. Die Stadt liegt an einer Biegung des Mekong am äußeren Rand. Große Sandbänke bedecken die Innenkurve. Fischer und Fußgänger nutzen diese wunderbare Landschaft. Auch Hunde wissen das flache Wasser zu schätzen und nehmen hier gerne ein Bad.

Wir müssen aber leider weiter und werden in einem Hotel in Udon Thani abgesetzt.
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