Am Morgen nach dem Osh Fest holt uns Abdullaev Atabek von Destination Osh zu einem Stadtrundgang ab. Begleitet werden wir von Destination Managern aus den unterschiedlichsten Regionen Kirgisistans, die USAID beim Osch Fest unterstützt haben.
Wir gehen zunächst in den ältesten Stadtteil von Osh. Die Gegend am Fuße des Sulaiman-Too war bereits in der Bronzezeit besiedelt. Hier stellen Handwerksbetriebe die traditionellen Backöfen, die Tandur her. Die Fertigung der Tandur wollen wir uns ansehen, bevor wir zum Brotbacken gehen.
Tandoor Herstellung
Im Hof liegen eine Menge vorgefertigter Teile herum, deren Zweck wir uns erst nicht erklären können. Unser Guide Atabek klärt uns rasch auf.

Die Tonmischung, die das Grundmaterial darstellt wir in länglichen Bahnen vorbereitet. Diese werden dann zu Ringen geformt und übereinander gestapelt. Die Nahtstellen müssen sorgfältig verkittet werden. Nach oben wird ein Kegel gebildet, der immer schmaler wird.
Im Sommer trocknen sie in der Sonne, im Winter mit Feuer. Sobald die Tandur getrocknet sind, sind sie einsatzbereit.
Die Tandur werden hauptsächlich zur Brotherstellung verwendet. Brot ist eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel in Kirgisistan. Es darf bei keinem Essen fehlen. Brot ist aber auch ein Symbol in der kirgisischen Kultur. So schwören die Leute auf das Brot.
Da gerade Hochzeitssaison ist, wird besonders viel Brot benötigt.
Brotbacken
Auf der gegenüber liegenden Straßenseite befindet sich eine Bäckerei, in der uns die Brot-Zubereitung demonstriert wird. Der Tonkegel ist hier fest in das Mauerwerk eingelassen und das Innere wurde mittels eines Feuers bereits aufgeheizt.

Durch ein Fenster ist die Backstube einsehbar. Dort wird der Teig zubereitet. Teig-Stücke von je 380 Gramm werden in die finale Form gebracht. Das Stempeln mit dem Chekich, dem Brotstempel, verhindert das der Teig in der Mitte ansteigt. Die fertigen Brotteige werden durch ein Fenster nach außen gereicht. Natürlich darf jeder auch einmal das Formen des Teiges probieren.

Der Bäcker nimmt die vorgefertigten Brote und drückt sie im Inneren des Ofens gegen die Wand, an der die Stücke haften bleiben. So wird ein Brot an das andere gereiht. Seltsamerweise fällt keines dieser Stücke herab.
Nachdem unsere Brote fertig gebacken sind, nehmen wir sie mit in den Gastraum der benachbarte Bäckerei. Hier werden gerade die mit Fleisch gefüllten Teigtaschen, die Samsa hergestellt.

Doch wir wollen natürlich unser Brot probieren. Atabeck hat uns noch frischen Sauerrahm als Dip mitgebracht. So genießen wir das Brot mit einer Tasse Tee.

Atabeck erklärt uns nun, wie in Kirgisistan Tee eingeschenkt und einem Gast gereicht wird. Nach dem Einschenken wird die Schale mit der rechten Hand dem Gast gereicht, der diese auch wieder mit der rechten Hand entgegennimmt.

Auf dem Weg zur Toilette entdecken wir im Hinterhof ein e-Bike. Nun sind wir aber schon sehr überrascht, denn so viel Innovation haben wir hier nicht erwartet.
Denkmäler und Kirche
Nach der kurzen Pause fahren wir wieder zum Toktogul Park, in dem auch das Osch Fest abgehalten wurde. Diesmal besuchen wir aber die östliche Seite, wo wir bereits die vielen Brautpaare zum Fotografieren gesehen haben.

Zwischen den Bäumen sind eine Reihe von Denkmälern verborgen. Das Erste ist das Denkmal für die Opfer von Tschernobyl, mit dem der Unabhängigkeit nach dem Zerfall der Sowjetunion gedacht wird.
Das Zweite ist dem Gedenken an die Opfer des 2. Weltkrieges (Gefallenen des großen Vaterländischen Krieges) gewidmet. Es dient als Kulisse für die Hochzeitsfotos. Das Dritte gedenkt der ethnischen Unruhen im Jahr 2010.

Hinter den Denkmälern steht zwischen den Bäumen die einzige christliche Kirche von Osch. Es ist eine russisch-orthodoxe Kirche. Sie wurde von 1904 bis 1910 errichtet.
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Mehr InformationenMeerim Park
Wir überqueren den Lenin Platz vor der Stadtverwaltung und gehen die breite Treppe zum Meerim Park hinab. Ein großer Springbrunnen kühlt etwas die warme Luft. Da Sonntag ist sind mehrere kleine Veranstaltungen zu Gange.

Links von uns findet ein Kochwettbewerb für Plov, das Nationalgericht statt. Eine Jury inspiziert alle Kochstellen und macht sich Notizen.

Vor dem Springbrunnen treten junge Sängerinnen auf und begeistern das Publikum.

Der hintere Teil des Parks ist für Hochzeiten dekoriert. Auch ein Eiffelturm im Miniaturformat ergänzt die Sehenswürdigkeiten.
Bitte lesen Sie weiter > Tour durch den Stadtpark und Jayma Basar
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Hinweis: Unsere Reise wurde in Zusammenarbeit mit Discover Kyrgyzstan organisiert und durch die Unterstützung der United States Agency for International Development (USAID) ermöglicht. Alle Meinungen sind unsere eigenen.
Text, Fotos und Video: Copyright © myVideoMedia