Ein Highlight für Stockholm Besucher ist sicherlich ein Besuch im Vasa Museum. Am Abend des ersten Konferenztages in Stockholm haben es sich unsere Gastgeber nicht nehmen lassen uns zu diesem beeindruckenden Schiff zu entführen. Anschließend ist noch ein Besuch im 500 m entfernten ABBA Museum geplant.
Mit der Straßenbahn S7 (Richtung Waldemarsudde ) fahren wir bis zum Nordiska Museet (Nordisches Museum) auf der Insel Djurgarden. Der riesige Renaissancebau beherbergt Gegenstände zur Kulturgeschichte und über Volksgruppen im Norden.

Wir lassen das Gebäude aber links liegen und gehen zum dahinter liegenden Vasa Museum.

Das Vasa Museum
Das moderne Gebäude wurde 1990 eröffnet. Die 34 m hohe Halle beherbergt die komplette Vasa.
Auf mehreren Ebenen kann man sehr gute Einblicke in nahezu jedes Detail des Schiffes bekommen. Verschiedene Gegenstände aus jener Zeit und Bilder von der Bergung des Schiffes runden die Ausstellung ab.

Die Vasa ist eine schwedische Galeone und war eines der größten und am schwersten bewaffneten Kriegsschiffe jener Zeit.
Geschichte
Die Vasa wurde im Auftrag von König Gustav II. Adolf von Schweden 1625 gebaut.

Es war die Zeit des 30-jährigen Krieges, als Protestanten und Katholiken sich gegenseitig bekämpften. Das lutherische Schweden wollte gegenüber dem katholischen Polen Flagge zeigen, um den Import von Hanf aus dem Baltikum für Schiffstaue zu gewährleisten.
Daneben spielten auch persönliche Gründe eine Rolle. König Sigismund III. Wasa, auch bekannt als König von Polen, war ein Vetter von Gustav II Adolfs Vater Karl IX. Karl IX verdrängte Sigismund vom schwedischen Thron, den dieser wiederhaben wollte.
Die Vasa war mit 64 Kanonen auf zwei Decks bestückt. Damit hätte sie fast die gleiche Feuerkraft der polnische Flotte gehabt. Sie war 69 m lang und 12 m breit. Die Höhe betrug 52 m.

Doch bereits bei der Jungfernfahrt, am 10. August 1628 sank die Vasa nach 1300 m Fahrtstrecke am Hafenausgang von Stockholm.
Als Ursache für den Untergang wurden Konstruktionsmängel ermittelt. Der Schwerpunkt des Schiffes lag durch das 2. Kanonendeck, das die gleiche Anzahl Kanonen mit dem gleichen Kaliber hatte, wie das erste, zu hoch. Im Verhältnis dazu war das Schiff zu schmal.
Das bewirkte Instabilitäten bei Windgang. Zusätzlich waren die Öffnungsklappen für die Kanonen des ersten Decks zu nahe an der Wasserlinie. Wenn das Schiff krängte konnte Wasser eindringen. Der erste heftigere Windstoß führte zum Kentern.
Normalerweise hatte das Schiff 437 Mann Besatzung, davon 300 Soldaten. Obwohl zum Zeitpunkt des Untergangs keine Soldaten an Board waren, kamen dabei vermutlich 50 bis 60 Menschen ums Leben.
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Mehr InformationenLange Jahre ragte noch der Hauptmast an der Unglücksstelle aus dem Wasser, bis er schließlich gekappt wurde um die Hafeneinfahrt frei zu halten. Daraufhin versank das Schiff in der Vergessenheit.
Der Meeresbiologe und Amateurarchäologe Anders Franz fand die Vasa 1956 wieder. Nach der Bergung wurde sie Jahrzehntelang konserviert.
Dieser Prozess dauert auch heute noch an. Der gute Zustand des Wracks erzählt viel über die Schiffsbaukunst jener Tage, aber auch über das Alltagsleben der Menschen.
Unser Besuch

Die Vasa ist ein einzigartiges Zeugnis der Technik vergangener Jahrhunderte. Man spricht noch heute vom Vasa Syndrom bei fehlgeschlagenem Innovations- und Projektmanagement.

Das Schiff und die Nachbauten, wie Teile des Decks und der Kajüten lassen uns nur noch staunen, sodass wir beinahe die bereitgestellten Snacks und Getränke von unseren fürsorglichen Gastgebern übersehen haben. Auch Museumspersonal steht bereit um alle Fragen zu beantworten.

Als besonderer Höhepunkt tritt auch noch eine virtuose Violinistin auf, die uns mit ihrem gekonnten Spiel völlig in ihren Bann zieht. Leider kennen wir ihren Namen nicht.
Besucherinformation Vasa Museum
Öffnungszeiten
1. Juni – 31. August: Täglich 8.30-18
1. September – 31 Mai: Täglich 10-17 (Mittwochs 10-20)
Silvester geöffnet 10-15
Das Museum ist am 1. Januar und 23.-25. Dezember geschlossen.

Nach einem kurzen Spaziergang von ca. 500 m erreichen wir das ABBA Museum.
Unterwegs passierten wir einen Sporthafen, wo wir die heutige Schiffsbaukunst anschaulich präsentiert bekamen.
Das ABBA Museum
Grundstein des ABBA The Museum bilden die Exponate der ABBAWORLD Wanderausstellung, die zwischen 2009 und 2011 zu sehen war.
Das Museum öffnete 2013 seine Pforten und teilt sich die Räumlichkeiten mit der Swedish Music hall of Fame of Swedish popular music.

Auf 5000 m² werden persönliche Gegenstände der Bandmitglieder gezeigt und die einzelnen Stationen ihrer Kariere nachgezeichnet.

ABBA, die erfolgreichste schwedische Band, prägte mit ihren Welthits die Musikrichtung der 70 er Jahre.
Der Name ABBA setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Gründungsmitglieder Anni-Frid Lyngstad,Benny Andersson, Björn Ulvaeus und Agnetha Fältskog zusammen.

Mit dem Hit Waterloo schaften sie 1974 den Durchbruch. Die Welthits Mamma Mia, Dancing Queen, Fernando und The Winner takes it all folgten.

Das Ausstellungskonzept ist interaktiv und modern gestaltet.
Besondere Anziehungskraft besitzt eine Karaoke-Bühne auf der man die Welthits zusammen mit den sich bewegenden Hologrammen der Stars selbst singen kann.

Swedish Music Hall of Fame

Nach der ABBA-Ausstellung gelangt man in die Swedish Music hall of fame. Hier kann der Besucher in die Geschichte der populären schwedischen Musik eintauchen.
Jedes Jahrzehnt hat einen eigenen Abschnitt, hunderte von Musikern sind vertreten. Besucher können einen Knopf drücken, um einen Musiker oder eine Gruppe auszuwählen und einen ihrer Lieder zu hören und / oder sie in einem Video zu sehen.

Musikliebhaber können hier mehrere Stunden verbringen.
Besucherinformation ABBA Museum
Öffnungszeiten
1. Mai bis 30. August: täglich 10.00 – 20.00 Uhr,
1. September bis April: täglich 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Tipp
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Hinweis: Wir möchten uns an dieser Stelle bei den Sponsoren und Gastgebern des Vasa-Museums und des Abba-Museums für einen wundervollen Abend bedanken. Alle Eindrücke und Meinungen sind unsere eigenen und wurden durch die Einladung nicht beeinflusst!
Text, Fotos und Video: Copyright © myVideoMedia