Heute stehen besondere bedeutsame historische Plätze in Frankfurt zur Besichtigung auf dem Programm, darunter den Kaisersaal im Römer und die Paulskirche.
Am Vorabend haben wir zufällig gehört, wie sich Ortsunkundige beim Römer nach einem Geldautomat erkundigten. Die Antwort war: „Hier gibt es keine. Da müssen sie zur Hauptwache gehen. Da stehen die Geldautomaten.“
Um so überraschter sind als wir am nächsten Morgen am anderen Ende des Römers im Fachwerkbau des „Grossen Engel“ das Schild ATM sehen.

Der Geldausgabeautomat ist in einem Cafe in der Wechselstube im „Grossen Engel“ untergebracht. Die Wechselstube betreibt der Bankier Peter S. Biberfield, das Cafe seine Frau Natascha. Die erste Wechselstube wurde an dieser Stelle bereits 1458 eingerichtet.

Wir nutzen die Gelegenheit hier ein kleines Frühstück zu uns zu nehmen, während uns der Besitzer die Geschichte des Hauses erläutert und verschiedene Publikationen zeigt. Besonders hebt er den Marmorkuchen im Cafe hervor.
Die Wechselstube wurde eben neu gestaltet und renoviert. Im Laufe der nächsten Wochen wird sie noch farblich und dekorativ in das Cafe integriert.

Krönungen Wein an die Frankfurter Bevölkerung.
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Mehr InformationenNach dem Frühstück wechseln wir in den Römer um den Kaisersaal zu besichtigen. Sämtliche Römische Kaiser deutscher Nation wurden hier porträtiert und ausgestellt. In diesem Saal gab es immer Bankette und Festtafeln.
Vergleicht man den Saal mit historischen Gemälden, so fällt allerdings auf, dass ursprünglich die Deckenhöhe wesentlich höher war. Herausragend ist das Gemälde von Karl dem Großen.

Vollständigkeitshalber muss aber bemerkt werden, dass die meisten Kaiserwahlen in Aachen stattfanden. Später bevorzugten die Habsburger Frankfurt, da dies näher bei Wien war.

Vom Kaisersaal aus hat man einen sehr schönen Blick über den Weihnachtsmarkt auf dem Römer.

Wir wechseln zur nahegelegenen Paulskirche. In der Wandelhalle im Erdgeschoss ist das riesige Wandgemälde, Prozession der Volksvertreter zur Paulskirche von Johannes Grützke, das einen Innenraum umschließt. Es zeigt die Situation vor der Revolution von 1848 als die führenden Schichten das Geschehen dominierten und das normale Volk (die armen Schweine) versuchten aus ihrer Zwangslage zu entkommen.

Im Kellergeschoss ist ein Weihnachtsmarkt für Künstler eingerichtet, in dem überwiegen Gemälde aber auch Plastiken ausgestellt sind.
Im Obergeschoss ist der Pleanrsaal untergebracht. Hier wird jährlich, unter Anwesenheit zahlreicher Politprominenz, der Friedenspreis des deutschen Buchhandels verliehen.

Von hier aus machten wir einen kleinen Umweg zum Dom, wo neben an im Untergeschoss des Stadthauses das Archäologische Museum Frankfurt eine Außenstelle, Kaiserpfalz Franconofurd, errichtet hat.
An dieser Stelle hatten auch schon die Römer eine kleine Besiedlung errichtet und aus späterer Zeit sind die Reste eines merowingischen Königshofes nachweisbar. An Bedeutung gewann der Ort aber als karolingisch-ottonische Königspfalz Frankfurt.

Auf ihren Reisen durch ihr Reich benötigten die Könige Stützpunkte, an denen sie und ihr Hofstaat übernachten und einige Tage ruhen konnten. Die Königspfalz Frankfurt war einer dieser Stützpunkte. 793 traf Karl der Große hier ein, überwinterte und blieb bis im August seine vierte Frau, Fastrada starb. Im Juni fand hier eine Synode mit mehreren tausend Teilnehmern aus ganz Europa statt.

Nach so viel Geschichte besuchen wir Wagners Honighaus auf dem Weihnachtsmarkt am Paulsplatz. Neben allerlei Produkten mit Honig finden wir im ersten Stock eine ausgewählte Sammlung alkoholischer Getränke. Bevorzugtes Getränk scheint das Wikingerblut mit bis zu 18% Alkohol zu sein.

Wir gönnten uns aber erst einmal einen Kaffee in der Stern-Kaffee-Rösterei Wissmüller auf der gegenüberliegenden Seite des Paulsplatzes.

Anschließend gehen wir Richtung Main zum „Eisernen Steg“. Wir passieren das Junge und das Historische Museum Frankfurts, aber auch einige Marktstände mit herzhaften Fleisch- und Wurstwaren.

Am Ufer des Mains fällt uns der Stand der Firma Jodi Winkels aus Düsseldorf auf. Kleine Nachbildungen von mittelalterlichen Stein- und Fachwerkhäusern spenden aus ihren Kaminen den Geruch von Räucherkerzen.

Wir überqueren den Main und wollen nach Sachsenhausen. Wir finden noch die Apfelweinwirtschaft Struwwelpeter, die noch einen traditionellen Eindruck macht.

Wir gehen aber weiter zum Feuerrädchen. Das Haus stellte in den 50er Jahren Frankfurts erste Apfelwein-Königin. Glücklicherweise war das Lokal nicht sehr voll, so dass wir noch etwas filmen konnten.

Nach dem Essen zogen wir weiter in die Schweizer Straße, dem Zentrum von Sachsenhausen. Dabei passierten wir das Depot 1899, eine Wirtschaft, die jedenfalls von außen einen guten Eindruck hinterlässt.
In der Schweizer Straße kommen wir am gemalten Haus von Apfelwein Wagner vorbei, der eine guten Ruf genießt, aber auch schon einen etwas touristischen Einschlag hat.

Ansonsten haben wir den Eindruck, dass Sachsenhausen sehr modernisiert wurde. Gutsituierte junge Menschen scheinen sich in Lokalen mit kühlen Neonambiente zu treffen. Das alte Sachsenhausen scheint größtenteils der Vergangenheit anzugehören. .
Auf dem Weg ins Hotel erfreuen wir uns noch an der illuminierten Skyline von Frankfurt.

Am nächsten Morgen besuchen wir noch rasch den rosa Weihnachtsmarkt, der gerade seine Pforten öffnet.

Etwas später erreichen wir bei strömendem Regen den Hauptbahnhof und treten unsere Heimreise an.
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