Von Itterswiller starten wir unsere Erkundungstour durch das Herz des Elsass. Erster Halt ist der Weinort Andlau.
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Andlau
Andlau liegt nur ca. 5 Km von Itterswiller entfernt. Eine schmale Straße verläuft durch die Weinberge und Obstplantagen. Es liegt in einer kleinen Talmulde und orientiert sich daher nicht an einer Durchgangsstraße. Direkt hinter dem Ort steigen die Berghänge der Vogesen an.
Wir finden einen Parkplatz außerhalb eines alten Stadttores. An der Ecke zur Rue du Mal Foch finden wir das Restaurant Le Caveau Gourmand, das wir dann am Abend nochmals besuchen. Hier kann man ganz ausgezeichnet essen.
Durch die Rue Dr. Stoltz erreichen wir das Rathaus. Auch hier herrscht ländliche Ruhe, obwohl französischer Wahltag ist.
Aus der Ferne haben wir schon die mächtige Kirche Abbatiale Saint Pierre Et Paul d’Andlau gesehen. Wir statten ihr einen kurzen Besuch ab. Die Abtei wurde 880 von Kaiserin Richardis gegründet. Sie war mit Kaiser Karl III. verheiratet und wurde von ihm verstoßen.
Später wurde sie heiliggesprochen. Ihr Grab ist heute eine Wallfahrtsstätte. Der Legende nach hat ihr eine wilde Bärin den Ort gezeigt an dem sie Zuflucht finden kann, deshalb findet man in Andlau mehrere Bärendenkmäler.
Wir staunen immer wieder, wie viel Fantasie die Menschen im Elsass entwickeln.
Es sind nicht nur die Fassaden der Fachwerkhäuser. Solaröfen, reichlich verzierte Eingangstüren oder Garten
Mittelbergheim
Ca. 2.5 km von Andlau entfernt liegt Mittelbergheim. Die Ortschaft ist wieder längs einer Straße angesiedelt. Eine Querstraße verleiht dem Ort den Grundriss eines Kreuzes.
Diese Anordnung mag damit zusammenhängen, dass der Ort vom Weinanbau dominiert wird. Die Höfe brauchen traditionell viel Platz für die diversen Maschinen und Geräte.
Von der Ferne haben wir bereits zwei Kirchen gesehen und uns gewundert, da der Ort nicht allzu groß ist.
Eine ist eine Katholische, die andere eine evangelische Kirche.
Besonders sehenswert sind die alten Holzkeltern. Im Mittelbergheim gibt es noch insgesamt 8 Holzkeltern, sowie die Kelter aus dem Jahre 1727, die zum Zehnthof gehörte. Sie ersetzte die um 1572 Erbaute.
Außerdem gibt es noch eine Ölmühle aus dem achtzehnten Jahrhundert. 1991 schenkte Paul Gerling, ein Bauernhofbesitzer aus Wilwisheim, der Gemeinde Mittelbergheim die Ölmühle, mit der Auflage sie zu erhalten.
Es ist eine der wenigen im Elsass, die noch in einem bemerkenswerten Erhaltungszustand ist.
Mittelbergheim zählt zu den schönsten Dörfern in der Region Grand Est.
Weiter geht es zum 12 km entfernten Odilienberg, Mont Sainte-Odile.
Odilienberg
Der 763 m hohe Odilienberg wird von einer Klosteranlage mit angeschlossenem Hotel, Hostellerie Du Mont Sainte-Odile, gekrönt.
Buntsandsteinfelsen durchziehen die weitläufigen Wälder. Von einer Aussichtsterrasse hat man einen wunderschönen Fernblick bis Straßburg und auf die umliegenden Ortschaften wie Barr und Obernai (Oberehnheim).
Eine rund 10 km lange Mauer, die sogenannte Heidenmauer umgibt die Anlage.
Ursprünglich hielt man sie für ein Werk der Römer, doch neuere Datierungen sprechen dafür, dass sie im 7. und 8. Jahrhundert entstanden ist. Nun rätselt man, welche Aufgabe sie erfüllen sollte.
Das Kloster wurde im 7. Jahrhundert von Odilia, einer Tochter des fränkischen Herzogs Eticho errichtet. Odilia wurde heiliggesprochen und wurde Schutzheilige des Elsass.
Das Kloster dient heute als Wallfahrtsort. Unterhalb des Klosters entspringt in einer Felsgrotte eine Quelle, deren Wasser eine Heilwirkung bei Augenerkrankungen nachgesagt wird.
Auf der Aussichtsterrasse steht eine skurril aussehende Sonnenuhr, die aber neben der örtlichen Zeit auch die italienische, die babylonische und die Zeit weiterer Regionen der Erde anzeigt.
An der nebenan liegenden 826 m hohen Bergspitze La Bloss zerschellte 1992 ein Airbus A320 der Fluggesellschaft Air-Inter. 87 Menschen kamen dabei ums Leben.
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