Der Burana-Turm befindet sich ca. 12 km südwestlich der Stadt Tokmok im Tal des Flusses Tschüi. Er wurde im 10. oder 11. Jahrhundert erbaut und hat ursprünglich eine Höhe von 40 m. Heute beträgt seine Höhe 21,7m. Der obere Teil wurde durch ein Erdbeben zerstört.

Beim Eintreffen auf dem Gelände fällt uns nur der wuchtige Turm auf, der an der Basis einen Durchmesser von fast 10 m hat.
Einen hohen Stellenwert erhält der Turm, wenn man weiß, dass sich hier auf einer Fläche von 20 bis 30 km² eine Stadt befand, wie Ausgrabungen zeigten. Vermutlich handelt es sich um die Stadt Balasagun. Sie wurde von den Sogdiern gegründet, die ihre Wurzeln im Iran hatten. Erstmals wurde sie 942 erwähnt. Kurz danach wurde die Stadt aber von den türkischen Karachaniden erobert und zur Hauptstadt des Reiches erklärt.

Als das Reich Mitte des 11. Jahrhunderts geteilt wurde war die Stadt so geschwächt, dass sie leicht von den mongolischen Kara Kitai erobert werden konnte. 1211 kam der Sohn des ehemaligen Anführers der Naimanen an die Macht, der aber im Konflikt zu Dschingis Khan stand. Deshalb übernahmen 1217 die Mongolen Dschingis Khans die Stadt, die anschließend in Vergessenheit geriet.

Heute ist das Stadtgebiet, das von einer doppelten Mauer umgeben war, noch zu erkennen. Westlich des Burana-Turms, dessen Name vom türkischen Wort Murana abgeleitet wurde und Minarett bedeutet, befindet sich ein Hügel, der ursprünglich eine Zitadelle war.
Das Minarett ist das älteste in Zentralasien. Einen ähnlichen Turm gibt es in Ösgön, der aber auch Wachfunktionen hatte. Ähnliches darf man auch hier vermuten, da der Eingang in den Turm in einer Höhe von 7 m liegt. Im Falle eines Angriffs war er so leichter zu verteidigen.
Bei den Grabungen wurden auch noch Reste von religiösen Gebäuden, wie einer Moschee und zahlreiche Mausoleen gefunden.

Im nördlichen Teil des Geländes sind zahlreiche Petroglyphen und Balbals (kleine Grabsteine) ausgestellt, die man aus dem gesamten Tschui Tal hierher gebracht hat.

Ein kleines Museum zeigt Artefakte, die hier bei Grabungen gefunden wurden. Außerdem werden viele historische Fotos und Abbildungen von Rekonstruktionen gezeigt.
Hier sehen Sie das 4K UHD Video
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenWir nutzen die Gelegenheit auch einen kleinen Rundflug mit einer Drohne zu unternehmen, um uns einen Überblick über das Gelände zu verschaffen.
Vor allem sind aus der Luft die Reste der Grabungen gut zu erkennen. Leider ist das Wetter etwas dunstig, sodass die gewaltige Bergkette des Kirgisischen Gebirges im Hintergrund nur bedingt zur Geltung kommt.

Beim Verlassen des Geländes sehen wir noch die Sockel von zwei Mausoleen, die man hier rekonstruiert hat.
Bitte lesen Sie weiter > Vom Burana-Turm zum Almaluu Yurt Camp
Pin it – für später merken

Hinweis: Unsere Reise wurde in Zusammenarbeit mit Discover Kyrgyzstan organisiert und durch die Unterstützung der United States Agency for International Development (USAID) ermöglicht. Alle Meinungen sind unsere eigenen.
Text, Fotos und Video: Copyright © myVideoMedia