Die wartenden Kreuzfahrtschiffe kündigen bereits den Drei-Schluchten-Damm an. Dann liegt dieses gewaltige, aber auch umstrittene Bauwerk vor uns. 105 m beträgt die maximale Stauhöhe. Dadurch entsteht der größte künstliche See der Erde mit einer Länge von ca. 630 km. Dies macht den Jangtse bis Chongqing für Schiffe bis 10.000 BRT schiffbar. Die Staumauer ist ca. 2.300 m breit und 175 m hoch.
Die Entscheidung für den Bau des Dammes führte im Nationalen Volkskongress zur ersten nicht einstimmig getroffenen Entscheidung; der Bau wurde mit 1.100:400 Stimmen beschlossen.
Neben der verbesserten Schifffahrt dient der Damm vor allem der Überschwemmungskontrolle im Unterlauf des Jangtse. Durch Überschwemmungen verloren 1931 und 1935 jeweils 150.000 ihr Leben, im Jahre 1954 waren es 35.000 Menschen. 1949 war der Zugverkehr der wichtigen Linie Peking-Hongkong für hundert Tage unterbrochen.
Im August 1996 konnte eine Hochwasserkatastrophe nur durch den Einsatz von 200.000 Soldaten und Millionen ziviler Helfer knapp verhindert werden, im Jahre 2002 nur durch die Evakuierung von einer halben Million Menschen.
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Bereits auf der Fahrt von Wuhan hierher konnten wir die gewaltigen Dämme seitlich des Jangtse nur staunend zu Kenntnis nehmen. Manchmal steigt in diesem flachen Gelände bei Hochwasser der Pegel um bis zu 14 m. Der Staat unternimmt gewaltige Anstrengungen, um das Problem in den Griff zu bekommen. Wegen des neuen Damms wurden ca. 1,3 Millionen Menschen umgesiedelt. Als Kosten werden 20 Milliarden Dollar angegeben.
Ein weiteres Ziel ist die Energiegewinnung, 18,2 GW sollen die Generatoren nach Fertigstellung liefern, das sind ca. 1/3 des heutigen Energiebedarfs von China und entspricht ca. 18 Atomkraftwerken oder 50 Millionen Tonnen jährlich verfeuerter Kohle.
Um auf Erdrutsche rechzeitig reagieren zu können, werden viele Hänge seitlich des Stausees permanent seismologisch mittels Sensoren überwacht.
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