Obernai liegt ca. 25 km südwestlich von Straßburg. Der Ort wurde im 7. Jahrhundert als fränkische Siedlung gegründet. Er war Sitz des Merowingers Athich, dem Vater der hl. Odilia, die die nahegelegene Abtei Mont Sainte Odile gründete.
Im 12. Jahrhundert wurde die Stadt Teil des Heiligen Römischen Reichs und erhielt eine doppelte Stadtmauer.

Unseren Rundgang beginnen wir am Marktplatz mit dem schönen Odilienbrunnen und dem Rathaus.Dahinter steht ein 60 m hoher Turm aus dem 16. Jahrhundert, der Kapellturm.
Die dazu gehörige Marienkapelle aus dem 13. Jahrhundert ist 1873 abgerissen worden. Seit dem Mittelalter ist der Marktplatz mit den bedeutendsten Bürgerhäusern umgeben.
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Mehr InformationenIm Osten schließt der Platz mit der Kornhalle, der Halle au blé ab. Sie diente einst als öffentliche Fleischerei. Direkt hinter dem Rathaus befindet sich eine extrem schmale Gasse, die Ruelle des Juifs.

Vom Rathaus gehen wir in nördlicher Richtung durch die Rue du Chanoine Gyss zur katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul.
Zur rechten Hand befindet sich der Sechs-Eimer-Brunnen im Renaissance Stil. Er ist überdacht mit einem Baldachin, der auf drei korinthischen Säulen ruht..

Wir gehen vom Rathaus zunächst nach Westen und besichtigen das 1240 errichtete romanische Haus. Es war ursprünglich Teil eines Zehnthofes.
Danach gehen wir in nördlicher Richtung weiter zum Sternplatz, der nach dem früheren Wirtshaus zum Stern benannt ist. Der Platz wurde einst vom Mühlenkanal durchquert.

An der Stadtmauer entlang kommen wir zur Kirche Sankt Peter und Paul. Sie ist eine der größten gotischen Kirchen im Elsass.
Im Inneren ist sie mir einer Joseph Merklin Orgel ausgestattet. Auf dem Weg zum Marktplatz passieren wir nochmals den Sechs-Eimer-Brunnen

Vom Marktplatz zweigen wir ab in die Rue du General Gouraud und können einen Blick in den Innenhof des Fastingerhofs werfen.
Teile des Gebäudes stammen aus dem Jahr 1418. Über dem Brunnen ist ein geschnitzter Rinderkopf zu sehen, das Wappen der Fleischer.

Wir gehen weiter zum westlichen Stadttor. Hier steht eine Synagoge aus dem Jahr 1876.
Die 205 jüdischen Bürger der Stadt hatten sie finanziert. Die erste jüdische Gemeinde in Obernai wurde 1215 erwähnt.

Zum Abschluss fahren wir auf dem Hügel im Norden von Obernai. Hier steht ein Nationaldenkmal, das im Jahre 1956 von der kantonalen Sektion Obernai der ADEIF (Association des Evades et inces de force d’Alsace et de Moselle) errichtet wurde.
Das weiße Kreuz ist schon von weitem zu sehen. Es wird auch Denkmal für die Malgré-nous (gegen unseren Willen) genannt.
Dies waren die im zweiten Weltkrieg zwangsweise in die deutsche Wehrmacht verpflichteten Elsässer aus dem Kanton Obernai. 100.000 Elsässer, 30.000 Lothringer und 11.160 Luxemburger waren betroffen. 32.000 verloren ihr Leben und 10.500 blieben dauerhaft vermisst.

Von hier aus hat man einen wunderschönen Panoramablick auf Obernai und Richtung Mont Sainte Odile. Hier ist auch der Ausgangspunkt des Schenkenberg Weinlehrpfades.
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