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Bei unserer Ankunft in San Lorenzo de El Escorial ist das Wetter nasskalt und entspricht nicht unseren Erwartungen. Aus diesem Grund beschließen wir erst einmal das Innere der Schloss- und Klosteranlage zu besichtigen.
Schloss- und Klosteranlage von San Lorenzo de El Escorial
Die Klosteranlage, auch kurz als El Escorial bezeichnet, wurde am 10 August 1557 von Philipp II. von Spanien in Auftrag gegeben, nachdem er König Heinrich II in der Schlacht von Saint-Quentin besiegt hatte.
Entstanden ist das größte Renaissance-Schloss der Welt. Es liegt 45 km nordöstlich von Madrid.
Schlachtensaal
Der berühmteste Saal des Komplexes ist der Schlachtensaal. Er ist 55 m lang und 7m hoch.
Die Wände sind mit riesigen Wandteppichen geschmückt, die die berühmtesten Schlachten der spanischen Könige darstellen. Die Decken sind mit spektakulären Fresken bemalt.
Basilika
Die monumentale Basilika besitzt an der Front zwei Türme mit einer Höhe von 72 m und über dem Mittelschiff eine Kuppel von 90 m Höhe.
Rechts und links des Hauptaltars liegen die Grabmäler von Philipp II, Karl V und ihrer Familien. Vor den Grabmälern sind sie in überlebensgroßen Personengruppen dargestellt.
Bibliothek
Die Bibliothek umfasst 40.000 Bände und ein Florentiner Planetarium, das die Bewegung der Bewegung der Planeten nach dem ptolemäischen und kopernikanischen System zeigt.
Außerdem besitzt die Bibliothek ebenfalls prunkvolle Deckenfresken.
Pantheon der Könige
In einer Krypta liegt das Pantheon der Könige mit Wänden und 26 Grabstätten für Könige und Königinnen, aus schwarzem Toledo Marmor. Nahezu alle regierenden spanischen Könige und Königinnen sind hier beigesetzt. Es mutet etwas skurril an, dass die Gebeine vor ihrer Beisetzung 50 Jahre lang im daneben liegenden Pudridero verwesen müssen. Verständlicherweise ist dieser Raum nicht zugänglich. Weiterhin gibt es das Pantheon der Infanten, ein Begräbnisort für 100 Infanten.
Der Palast beherbergt außerdem eine Gemäldesammlung mit Werken von Tizian, El Greco, Albrecht Dürrer, Hieronymus Bosch und vielen anderen.
Die Privaträume der Monarchen sind eher spärlich ausgestattet. Als Philipp II. gebrechlicher wurde, verlegte man sein Schlafzimmer in die Nähe des Hochaltar, sodass er den Altar stets durch ein Fenster betrachten und so an den Messen teilnehmen konnte. Filmen ist hier leider nicht möglich.
Zu dem Komplex gehört noch ein Kloster und diverse administrative Abteilungen. Die Schloss- und Klosteranlage wurde 1984 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt.
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Als wir El Escorial verlassen sehen wir auf den umliegenden Hügeln eine dünne Schneeschicht. Damit haben wir nicht gerechnet. Auf den Tag genau vor einem Jahr waren wir in Sevilla bei 41ºC im Schatten!
Meson 5 Bellotas
So beschließen wir an einem wärmeren Ort etwas zu essen und zu trinken. Im Meson 5 Bellotas, einer typischen spanischen Tapas Bar, mit einem freundlichen Wirt, erfüllen sich unsere Wünsche.
Am Nebentisch spielen die Männer MUS, ein typisch spanisches Kartenspiel. Einer der Anwesenden hat auch schon Meisterschaften gewonnen.
Am nächsten Morgen scheint die Sonne wieder und sofort füllt sich der Platz mit Bewohnern, die Neuigkeiten austauschen und spielenden Kindern.
Garten der Klosterbrüder
Bei schönstem Wetter besuchen wir die Palastgärten die für ihre Säulengänge und geometrischen Pflanzenanordnungen berühmt sind. Die auch als Garten der Klosterbrüder bezeichnete Anlage wurde von Philipp II, als Ort der Ruhe und Meditation, in Auftrag gegeben
Die blühenden Bäume überzeugen uns, dass der Frühling nicht mehr weit entfernt ist. Vom Klostergarten hat man eine wunderbare Fernsicht. In der Ferne ist neben den Quatro Torres von Madrid eine dicke Rauchsäule zu sehen. Wie wir später erfahren haben war eine illegale Reifendeponie in Brand geraten und der Brand 3 konnte Tage nicht gelöscht werden.
Auf dem Weg zum Bahnhof fahren wir noch zum nahegelegenen Aussichtspunkt „La Silla de Felipe II.“ – Der Sitz von Philipp II. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf San Lorenzo de El Escorial und die Schloss- und Klosteranlage.
Als Unterkunft in San Lorenzo de El Escorial haben wir das Hotel De Martin gebucht, da es direkt im Zentrum nur 200 m von der Schloss- und Klosteranlage entfernt liegt.
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