Von Siem Reap wollen wir nach Ko Chang in Thailand fahren. Wir haben eine Fahrt mit dem Auto gebucht, um auch etwas vom Land zu sehen.
Über den National Highway 6, der im Stadtgebiet von einer Reihe renommierter Hotels gesäumt wird, verlassen wir Siem Reap. Schnurgerade verläuft der Highway dann durch Dörfer und Reisfelder.
Der Fahrer erzählt uns, dass der Highway erst vor kurzem neu ausgebaut wurde. Es ist jetzt viel besser zu fahren, doch passieren mehr Unfälle als früher, da die Menschen viel schneller fahren. Doch mittlerweile haben wir uns an den Verkehr in Südost Asien gewöhnt, so dass uns diese Aussage auch nicht mehr schrecken kann. In den Dörfern macht er uns auf viel kleine Stände aufmerksam, die Flaschen mit einer bräunlichen Flüssigkeit anbieten. Er meint dies seinen keine Erfrischungsgetränke, sonder Benzin, das geschmuggelt werde.
Nach rund drei Stunden erreichen wir den Grenzübergang Poipet. Der Fahrer hat die 180 km bewältigt und setzt uns vor der Grenzabfertigung auf kambodschanischer Seite aus. Taxis und privater Personenverkehr dürfen die Grenze nicht passieren. Ein weiterer Guide erwartet uns bereits.
Er treibt uns sofort zur Eile und führt uns zur kambodschanischen Grenzkontrolle. Rasch ein Formular ausfüllen und am Schalter anstehen. Ein Gerät mit einer Glasplatte steht davor. Der Beamte deutet uns an unsere Finger darauf zu legen. Mehrere grüne Lichter leuchte auf, eines rot. Der Beamte blickt finster, bis man die Finger bewegt und alle Lichter grün leuchten. Dann werden die Fingerabdrücke gescannt. Der ganze Vorgang dauert nur ca. 30 Sekunden.
Wenige Wochen später sehen wir zu Hause im Fernsehen die Flüchtlingskontrollen an der deutschen Grenze. Ein Beamter mit Gummihandschuhen nimmt jeden einzelnen Finger eines Flüchtlings, drückt diesen in Tinte und macht auf dem Papier einen Abdruck. Wir sind übereinstimmend der Meinung, dass sich die deutsche Grenzkontrolle Nachhilfe von den Kambodschanern geben lassen sollte. Doch warum uns die Kambodschaner bei der Ausreise und nicht bei der Einreise die Fingerabdrücke genommen haben, bleibt ein Rätsel der Geschichte.
4K UHD Video -> Fahrt von Siem Reap nach Poipet
Damit nicht genug! Unser neuer Guide treibt wieder zur Eile und läuft schon wieder 10 m voraus, bevor wir überhaupt reagieren können. Ich mit 35 kg Gepäck hinterher. Vor einem Gebäude an dem eine Treppe in den ersten Stock führt deutet er nur nach oben, dann ist er doch bereit den Koffer meiner Frau zu nehmen und hinauf zu tragen.
Dort erklärt er uns, dass wir auf der anderen Seite abgeholt würden und weg war er. Wir betreten das Gebäude und befinden uns in der Abfertigungshalle der Thailänder. Geländer in Schlangenform kanalisieren die Menschen. Sechs Schalter sind im Vordergrund zu sehen, aber nur zwei sind besetzt. Als wir endlich zur Abfertigung vorgerückt sind, werden zwei weitere Schalter besetzt. Applaus dröhnt durch die Halle.
Am Ausgang der Halle erwartet uns eine junge Frau mit unseren Namen auf einem Schild. Sie bringt uns zu einem Kaffee, vor dem ein weiteres Auto wartet um uns nach Ko Chang zu bringen. Völlig erschöpft von der Eile, obwohl wir nur rund 350 m zurückgelegt haben, gönnen wir uns einen Eiskaffee. Dem Guide, der uns so angetrieben hat, sind wir noch heute böse, da wir nicht einmal die Gelegenheit hatten ein paar Fotos oder einen Videoclip von der Grenzpassage zu machen.
Weiter >>> Von der Kambodschanischen Grenze nach Ko Chang – Thailand
Text, Fotos und Video: Copyright © myVideoMedia
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