Am nächsten Morgen besuchen wir zunächst Goethes Geburtshaus am Großen Hirschgraben. Hier lebte Johann Wolfgang Goethe bis er, im Alter von 26 Jahren, nach Weimar ging.

Unterbrochen wurde die Phase durch seine Studienjahre in Leipzig und Straßburg. Im 2. Weltkrieg wurde das Haus völlig zerstört, aber die Einrichtungen konnten vorher in Sicherheit gebracht werden. Von 1947 bis 1951 erfolgte der Wiederaufbau. Das Gebäude links davon wird zur Zeit in ein modernes Museum umgebaut.
Wir gehen weiter, ohne uns am Goethehaus lange aufzuhalten, zum Roßmarkt, in dessen Zentrum das Gutenberg-Denkmal steht. Man errichtete es zur 400 Jahrfeier der Erfindung der Buchdruckkunst.

Von hier aus erblicken wir die Aussichtsterrasse auf dem Maintower, die wir später besuchen wollen.
Direkt an den Roßmarkt schließt der Goetheplatz an, der ebenfalls von einem Denkmal überragt wird. Es stellt, wie könnte es anders sein, Johann Wolfgang von Goethe dar.

Bei unserem Besuch war er aber in eine europäische Flagge gehüllt, womit wohl bewiesen ist, dass Goethe ein Europäer war. Pulse of Europe e.V. will damit ein Zeichen setzen für die Zukunft Europas und den spaltenden Tendenzen entgegenwirken.
Wir überqueren den dritten angrenzenden Platz, den Rathenauplatz, biegen in den Steinweg ein und erreichen die Hauptwache, einen zentralen Verkehrsknoten der Stadt. Die Hauptwache war einst Wachlokal und Gefängnis inmitten der Stadt. Prominentester Häftling war Johann Erasmus von Senckenberg, der hier 26 Jahre verbrachte.


Die Silhouette der Hauptwache hat sich die letzten Jahrzehnte stark verändert. Das Fernmeldehochhaus hinter der Galeria Kaufhof wurde 2005 abgerissen und durch eine riesige Shopping Mall und ein Business Center ersetzt.
Wir spazieren noch ein wenig die Zeil, Frankfurts wichtigste Einkaufsstraße, entlang, die mittlerweile mit Bäumen bepflanzt wurde.

Auch an der Hauptwache sind eine Reihe von Weihnachtsständen aufgebaut. Am originellsten erschien uns der Stand mit Weihnachtsgebäck für Hunde.

Plötzlich sehen wir eine Gruppe von Menschen mit Warnwesten, die jede Menge Einkaufstaschen tragen. Sie stehen regungslos erstarrt auf dem Gehweg. Die vorbei eilenden Passanten sehen verwundert auf die Gruppe.
Wir kommen kurz mit Frau Prof. Snežana Golubović von der Frankfurt Universität of Applied Sciences ins Gespräch, die hier künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum inszenieren.
Als nächstes besuchen wir die Freßgass, wie der Teil der Großen Bockenheimer Straße seit 1977 offiziell heißt. Auch hier halten wir uns nicht lange auf, sondern gehen zur Aussichtsterrasse auf dem Main Tower um den Panoramablick zu genießen. Den Ausblick sollte sich jeder Frankfurt Besucher gönnen, denn einen besseren Überblick gibt es in der Stadt nicht.

Langsam senkt sich die Sonne wieder dem Horizont entgegen, als wir an den Türmen der Deutschen Bank vorbei, die alte Oper erreichen. Sie wird heute als Konzert- und Veranstaltungshaus genutzt. Im Krieg wurde das Gebäude schwer beschädigt und erst 1981 wieder eröffnet.
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Mehr InformationenZurück durch die Freßgass erreichen wir wieder die Hauptwache und gehen weiter Richtung Eschenheimer Tor. Im Palais Thurn und Taxis sind auch eine Reihe Weihnachtsmarktstände aufgebaut. Das Palais wurde von Reichserbgeneralpostmeister Fürst Anselm Franz von Thurn und Taxis erbaut.

1748 war es Sitz der Hauptverwaltung der Kaiserlichen Reichspost. Von 1816 bis 1866 tagte hier der Bundestag des Deutschen Bundes. Heute sind hier Geschäftsräume und Läden untergebracht.

Nach einem kurzen Besuch beim Eschenheimer Turm geht es zurück durch die Schillerstraße zur Deutschen Börse, vor der sich Bulle und Bär präsentieren.

Von der Hauptwache nehmen wir die U-Bahn bis zum Willy-Brandt-Platz. Hier befindet sich das Schauspiel Frankfurt, das auch als Oper fungiert. Auch hier spekuliert man offensichtlich über einen Neubau. Die Grünflächen der Gallusanlage werden von den Hochhäusern der Finanzunternehmen eingerahmt.
Zur rechten Hand steht der Eurotower, der ursprünglich von der Bank für Gemeinwirtschaft bezogen wurde. Von 1998 bis 2014 war das Gebäude Sitz der Europäischen Zentralbank, bis diese in ihren Neubau am Mainufer umzog. Heute ist der Eurotower Sitz des Einheitlichen Bankenaufsichtsmechanismus (SSM) der EZB. Das symbolische Eurozeichen vor dem Gebäude zeugt von der symbolischen Bedeutung dieses Gebäudes. Die gelben Sterne symbolisieren die Eurostaaten.

Als die Beleuchtung eingeschalten wurde konnte man erkennen, dass ein Stern etwas schwächelte. Welches Land dies wohl sein mag?
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