Unser Besuch in Lübeck beschränkt sich im Wesentlichen auf die Altstadt, die vollständig von der Trave und der Kanaltrave umflossen wird. Die Altstadt bildet somit eine vom Wasser umspülte Insel. Lübeck wurde um 1143 gegründet und entwickelte sich zum wichtigsten Standort der Hanse, einer Handelsgemeinschaft vor allem norddeutscher Kaufleute für den Handel mit dem Ausland. Lübeck profitierte vor allem vom direkten Zugang zur Ostsee. Später überholte Hamburg Lübeck als größten Hafen Deutschlands. Noch heute ist Lübeck der größte Fährhafen an der Ostsee.

Ein gutes Frühstück finden wir in der Feinbäckerei Schüler in der Moislinger Allee am Lindenplatz. Auf dem Weg dorthin passieren wir den Gebäudeblock des ehemaligen Salzspeichers und das Holstentor. Das 1478 fertiggestellte Holstentor ist das Wahrzeichen Lübecks.

Das Holstentor ist das letzte erhaltene von vier hintereinander liegenden Toren. Es wurde auf feuchtem Untergrund errichtet und sackte schon während der Bauzeit ab. Heute liegen die untersten Schießscharten 50 cm unter der Erdoberfläche. Erst bei der Renovierung 1933 wurde es endgültig stabilisiert. Deshalb neigt es sich, wie viele andere Gebäude in Lübeck, schräg in die Landschaft.
Wir beginnen unseren Rundgang durch Lübeck an der St. Petri Kirche. Lübeck ist bekannt als die Stadt der sieben Türme. An dieser Kirche bekommen wir bereits einen Eindruck von der Höhe dieser Bauwerke.

Danach konzentrieren wir uns auf das nordwestliche Viertel der Altstadt und beginnen am Marktplatz beim Rathaus. Viele Gebäude der Stadt zieren hohe Giebel, die meist mit kreisrunden Löchern versehen sind. Diese wurden angebracht, um den Wind durchzulassen, da man befürchtete, dass die Giebel sonst bei Sturm umstürzen würden.

Besonders eindrucksvoll ist die Rathaustreppe in der Breiten Straße. Leider darf im Inneren des Rathauses nicht gefilmt werden, so dass ich auf eine Führung verzichte.

Stattdessen führte uns die Mengstraße zur Straße An der Untertrave. Am gegenüberliegenden Ufer der Trave wurde eine Musik- und Kongresshalle errichtet. Von der Untertrave zweigen die Fischergrube und die Engelsgrube ab. Die Fischergrube führt zum Geibelplatz mit der St.-Jakobi-Kirche und der Schiffergesellschaft.
Sowohl von der Fischergrube als auch von der Engelsgrube zweigen oft versteckte Gassen ab, die als Thorwege oder Gang bezeichnet werden. Oft sind die Häuser in den Thorwegen nur über niedrige und schmale Durchgänge zu erreichen.

Schöne Beispiele sind der „Grüne Gang”, der “Sievers Thorweg” und der “Zerrahns Gang”.
Besonders interessant ist der “Hellgrüner Gang”, der vom “Engelwisch” abzweigt.

Der Bereich bis zum “Dunkelgrünen Gang” ist extrem verdichtet. Der Vorteil einer solch kompakten Bebauung ist, dass der Autoverkehr in der Stadt sehr gering ist und man die meisten Ziele gut zu Fuß erreichen kann. Für die Menschen bedeutet dies relativ gute Luft und eine Privatsphäre, die oft durch Pflanzen verschönert wird. Außerdem waren wir immer wieder erstaunt, wie viele Menschen auch bei eisigen Temperaturen mit dem Fahrrad unterwegs sind.

Das Kolumbarium ist ein Urnenfriedhof, in dem eine letzte Ruhestätte vom Einzelgrab über Familiengräber bis hin zu Gemeinschaftsgräbern gemietet werden kann. Die Laufzeit beträgt in der Regel 15 Jahre, danach erfolgt eine Beisetzung in der Natur oder eine Seebestattung.

Vorbei am Europäischen Hansemuseum kommen wir zur Hubbrücke. Sie ist eine Hebebrücke für Züge und Autos. Sie steht unter Denkmalschutz. Derzeit ist sie gesperrt und wird in den nächsten drei Jahren saniert.

Auf der anderen Straßenseite, auf einer kleinen Anhöhe, befindet sich das Burgtor mit dem Zöllnerhaus und dem Kloster “Monasterio del Castillo”, dem ehemaligen Standort der Burg. Nach dem Durchschreiten des Burgtors steht man vor der beeindruckenden Fassade des Landesamtes für soziale Dienste.

Folgt man der “Großen Burgstraße”, trifft man wieder auf den Geibelplatz mit dem mächtigen Heiligen-Geist-Hospital. Es zählt zu den ältesten sozialen Einrichtungen Deutschlands.

Wenige Meter weiter in der Königstraße befindet sich das Willi-Brandt-Haus, das Wohnhaus des ehemaligen Bundeskanzlers. Lübeck hat einige bedeutende Persönlichkeiten hervorgebracht, darunter Günther Grass und Thomas Mann.

Die Katharinenkiche, das Katharineum Gymnasium und die Jorve Heldmann Hochschule sind weitere beeindruckende Gebäude.
Auf dem Weg zu unserem Abendessen passieren wir noch die Pfaffenstraße mit dem Lübecker Wein Kontor, die Glockengießerstraße und die Dr. Lulius Leber Straße mit ihren prächtigen Fassaden.

Den Abend lassen wir im Restaurant Fangfrisch ausklingen, das mit seinen hervorragenden Fischgerichten zu den renommiertesten Restaurants Lübecks zählt.


Bekannt ist auch der Fischstand auf der anderen Straßenseite, der Fischbrötchen anbietet.
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