Stockholms Tunnelbana ist Schwedens einzige U-Bahn. Betreiber der U-Bahnen ist die schwedische Tochtergesellschaft MTR Stockholm des chinesischen Unternehmens MTR Corporation.
Tunnelbana – Stockholm’s U-Bahn
Das U-Bahn Netz ist 105,7 km lang und verfügt über 110 Stationen. Mehr als 90 Stationen wurden von ca. 150 verschiedenen lokalen Künstlern gestaltetet. Damit wird die Tunnelbana zur längsten Kunstgalerie der Welt.
Derzeit besteht die Tunnelbana aus drei Linien, der roten, der grünen und der blauen Linie. Alle Linien treffen unter dem Hauptbahnhof Stockholm, in der Station T-Centralen zusammen.
U-Bahn Kunst
Nicht alle Stationen sind künstlerisch gleichwertig ausgestattet. Die schönsten Kunstwerke findet man im Innenstadtbereich.
Wir beginnen unsere Rundfahrt an der grünen Linie in Bagarmossen. Außer farbigen Leuchtbändern können wir allerdings nicht viel entdecken, also fahren wir gleich weiter nach Hötorget. Dort entdecken wir Lichtinstallationen an der Decke. In der Station Thorildsplan eine Sonnenuhr.
Wir waren schon ein wenig enttäuscht und verzichteten auf den Besuch von Solna Centrum. Später haben wir gesehen, dass dies ein Fehler war, da es auch hier eine imposante Ausgestaltung der Station gibt.
Deshalb besuchen wir Fridhemsplan. Hier bekommen wir erstmals den Eindruck von der fantastischen Gestaltung der U-Bahn Stationen. Die Stationen wurden in den Granitfels getrieben und nur mit einer dünnen Betonschicht zur Stabilisierung bedeckt, sodass der Eindruck einer natürlichen Höhle erhalten blieb.
Die Künstler Möller und Renqvist schufen Exponate mit Bezug auf das Meer. Die nautische Gegenstände und Malereien lockern die monumentalen Wände auf.
Die blaue Linie bringt uns zur Station Radhuset. Der Künstler Sigvard Olsson schuf hier eine bronzefarbene unterirdische Grotte, die durch ihre imposante Einfachheit besticht. Ergänzt wird der Gesamteindruck durch die archaische Säulenkonstruktionen, die den Sockel eines riesigen Schornsteinsteins darstellen soll.
In T-Centralen sind die Stationen der einzelnen Linien unterschiedlich gestaltet. Bei der Blauen Linie dominiert die blaue Farbe, teils mit weißer Ornamentik unterbrochen.
Jetzt nehmen wir die rote Linie. In Östermalmstorg dominieren Graffities. Hier thematisiert die Künstlerin Siri Derkert den Weltfrieden, die Rechte der Frauen und die grüne Bewegung.
Die Station der Königlich Technische Hochschule, Tekniska högskolan, gefällt uns sehr gut. Die Kunstwerke symbolisieren die vier Elemente des Universums und nehmen Bezug auf Physik, Mathematik und Geometrie.
Die U-Bahn Station Stadion ist malerisch mit bunten Regenbögen ausgestattet, die die fünf Ringe der Olympischen Bewegung darstellen sollen. Weiterhin sehen sie viele Symbole und Skulpturen rund um den Sport. Vielfach wird an die Olympischen Spiele 1912 in Stockholm erinnert.
Wir erreichen nun T-Centralen mit der roten Linie. Dieses Stockwerk ist mit Kacheln und Wandreliefs aus den 1950er Jahren verschönert.
Zuletzt besichtigen wir die Station Kungsträdgarden mit der blauen Linie. Kungsträdgarden ist vielleicht die aufwendigst gestaltete Station. Sie wurde 1977 von Ulrik Samuelson gestaltet.
Dargestellt wird ein Untertagegarten, der mit Skulpturen von Göttern der Wikinger und aus der griechischen Mythologie ausgestattet ist. Archäologische Grabungen werden in Form von Säulen und anderer Details dargestellt.
Die langen Gänge sind mit riesigen Ornamenten bemalt.
Berauscht von den vielen Eindrücken erreichen wir wieder das Tageslicht, obwohl es sicherlich noch vieles zu entdecken gäbe.
Freitags, Samstags und Sonntags um 16:00 Uhr gibt es kostenlose Führungen von Free Walking Tours Stockholm. Voraussetzung ist lediglich ein gültiges U-Bahn Ticket. Die perfekte Tour bei schlechtem Wetter.
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