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Abreise in Chau Doc – Vietnam
Der Tag in Chau Doc in Vietnam beginnt nicht gerade gut für uns. Wir hatten diesen Trip über eine Internetagentur in Deutschland gebucht, was sich im Nachhinein als schwerer Fehler entpuppte. Abholung war um 6:45 morgens, zu früh für ein Frühstück im Hotel. Obwohl man wusste, dass wir 2 Monate unterwegs sind, buchte man für den Transfer zum Schnellboot nach Kambodscha 2 Rikschas, anstelle eines Taxis. Es sind zwar nur ca.15 min Fahrt, aber wir haben ca. 70 kg Gepäck dabei.
Aber es sollte noch schlimmer kommen. Auf halben Weg fangen die Fahrer an nach Trinkgeld zu fragen. Sie werden so aufdringlich, dass wir bereits Zweifel haben, ob sie uns überhaupt ans Ziel bringen würden, oder ob wir unser Boot noch erreichen. Unsere Antwort ist, sie bekämen Trinkgeld, aber erst wenn wir am Ziel sind. Nachdem wir dort angekommen sind, gebe ich ihnen auch etwas Trinkgeld, aber weniger als ich ihnen ohnehin gegeben hätte, da wir die Bettelei während der Fahrt als ziemlich unhöflich empfanden, was ich ihnen auch sage.
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Um 7:15 legt das Boot ab. Über einen Seitenarm des Mekong’s, den Bassac River, geht es weiter zu Kenh Xang, einem Kanal der den Bassac River mit dem Hauptarm des Mekong verbindet.
Im Bassac River passieren wir erst Teile der schwimmenden Stadt, bevor das Erscheinungsbild des Ufers mehr und mehr von Vegetation geprägt wird. Einfache Hütten, spielende Kinder, Fischer auf ihren Booten und Frachtboote bestimmen das Bild.
Grenzübertritt von Vietnam nach Kambodscha
Beinahe wäre auch der Grenzübertritt für uns zum Desaster geworden. Im Internet kann man überall nachlesen, dass $ 30.- zu bezahlen sind. Wir erkundigen uns, ob es dort Geldausgabeautomaten (ATM) oder eine Bank gäbe und ob genügend Zeit zur Verfügung stünde: Alles wird immer wieder positiv bejaht. Wir kommen zum vietnamesischen Grenzposten und dürfen aussteigen.
Nachdem wir die Sicherheitsschleusen passiert haben, kommen wir in einen großen Raum, der eine Art Wartesaal mit Terrasse darstellt. Da wir nicht wissen, wann das Boot wieder ablegen würde, konzentriert sich unsere Aufmerksamkeit auf das Boot. Eine Bank oder einen ATM können wir nicht entdecken. So wäre uns beinahe ein Mann entgangen, der Zettel (Ausreise-, Einreiseformular, Reisepässe und Gebühren) einsammelt. Später erfahren wir, dass er für diejenigen zuständig ist, die ohne Reiseleiter unterwegs sind.
Kurz bevor das Boot ablegt kommt er auch bei uns vorbei. Sein Englisch ist eigentlich nicht verständlich, doch nach dem er uns so fragend anschaut zeige ich ihm unsere Papiere, die er sofort an sich nimmt. Außerdem verstehen wir Dollar und wollen ihm das Geld in vietnamesischer Währung geben. Er deutet uns, dass es im Warteraum eine Möglichkeit gibt Geld zu wechseln.
Und tatsächlich ist da eine Dame mit einem großen Handkoffer vollgestopft mit Geldscheinen. Wir wechseln unsere letzten Euro in Dollar und wollen dem Herrn mit den Papieren $ 30.- geben. Doch er macht uns klar, dass es $ 34.- kostet, obwohl überall $ 30.- angeschrieben steht. Wir eilen wieder zu der Dame mit dem Geldkoffer und wechseln unsere verblieben Scheine aus Dubai in Dollar. Blitzschnell tippt die Dame den Betrag in ihren Taschenrechner. Der Wechselkurs ist für uns vermutlich nicht gerade vorteilhaft. Endlich ist auch der Herr mit den Papieren zufrieden. Im Gespräch mit den Mitreisenden stellte sich heraus, dass alle $34 bezahlt hatten.
Nach ca. 10 Minuten geht es weiter zur kambodschanischen Grenzkontrolle. Wir versuchen den Herrn mit unseren Papieren im Auge zu behalten, schließlich hat er unsere Pässe, die wir normalerweise nie aus der Hand geben.
Hinter dem Tor zur Grenzkontrolle, befindet sich auf der linken Seite ein Unterstand, an dem 5 Personen sitzen. Langsam verstehen wir das System. Ein Mann klebt das Visum in den Pass, der nächste macht die Datumstempel hinein. Wiederum der Nächste kontrolliert irgend welche Listen (vermutlich die Gebühren), der Vierte stempelt die Gültigkeit des Visums ab, usw. Als wir nach ca. einer halben Stunde unsere Pässe wieder bekommen, müssen wir uns an einem Schalter im hinteren Bereich des Hofes anstellen wo ein Beamter in Uniform nochmals die Pässe und unsere Gesichter prüft, bevor er den Pass mit einen Eingangsstempel versieht. Noch wissen wir nicht, was uns bei der Ausreise aus Kambodscha erwartet. Endlich ist es geschafft.
Fahrt auf dem Mekong
Die weitere Fahrt auf dem Mekong bietet ein ähnliches Landschaftsbild wie vorher, nur dass der Fluss wesentlich breiter ist. Zahlreiche Fischer bevölkern den Mekong.
Bei Neak Loeung überspannt Kambodschas längste Brücke, mit einer Länge von 2220 m, den Mekong. Sie wurde erst im April 2015 für den Verkehr freigegeben.
An zahlreichen Stellen können wir beobachten, wie die Fahrrinne immer wieder vertieft wird.
Kurz vor Phnom Penh hat man einen Containerhafen errichtet.
Auch einige Mekong Kreuzfahrschiffe kommen uns entgegen.
Auffällig sind auch noch die zahlreichen Tempel am Ufer.
Ankunft in Phnom Penh
Schon von weitem ist die Silhouette von Phnom Penh erkennbar. Das Boot fährt die Uferpromenade entlang, so dass man auch den Königspalast gut erkennen kann.
Und noch etwas fällt uns gleich zu Beginn auf, Phnom Penh scheint einen einzigartigen Boom zu erleben. Überall werden Hochhäuser hochgezogen. Um ca. 2.00 Uhr legen wir in Phnom Penh an.
So findet die Fahrt doch ein versöhnliches Ende. Entschädigt durch die vielfältigen Eindrücke, die Natur und die gewaltigen Dimensionen des Mekong vergessen wir dass der Tag unerfreulich begonnen hat. Was bleibt ist die Erinnerung an einen mächtigen Strom, der an Größe nur vom darüber sich abzeichnenden Himmel übertroffen wird.
Weiter >>> Wasserfestival in Phnom Penh
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