Regen ist angesagt, also versuchen wir unsere Aktivitäten in das Innere von Gebäuden zu verlegen.
Weltkulturmuseum
Wir beginnen mit einem Besuch im Weltkulturmuseum, Världskulturmuseet. Das Museum liegt direkt neben dem Vergnügungspark Liseberg in einem architektonisch interessanten Gebäude, das von den Londoner Architekten Cécile Brisac und Edgar Gonzales entworfen wurde. Es wurde 2004 eröffnet.
Im Unterschied zu den klassischen Museen mit Dauerausstellungen und Exponaten hinter Glasvitrinen, setzt das staatliche Weltkulturmuseum den Schwerpunkt auf Kreativität und modernes Denken.
In unkonventioneller und manchmal auch provozierender Weise werden Fragen über globale Themen und Lebensstile aufgeworfen.
Mit diesem Ansatz möchte man auch ein junges Publikum ansprechen. Der Erfolg gibt dem Konzept recht, denn rund 60 Prozent der Besucher sind unter 30 Jahre alt. 2009 wurde das Museum zum Museum des Jahres ernannt, die höchste Auszeichnung, die ein schwedisches Museum erlangen kann.
Das Weltkulturmuseum bietet ein wechselndes Programm mit interessanten Ausstellungen aus der ganzen Welt, das alle Sinne anspricht. Ziel ist es das Verständnis der Kulturen füreinander zu wecken, Vorurteile abzubauen und fremde Kulturen besser zu verstehen.
Aktuell steht die Fotoausstellung Afghan Tales im Mittelpunkt. 22 zeitgenössische afghanische Fotografen zeigen auf 75 großartigen Fotografien ein komplexes Bild Afghanistans.
Weitere Ausstellungen beschäftigen sich mit Vietnam und der Arktis.
Darüber hinaus laden spielerische Ausstellungen die ganze Familie ein, zeitgenössische Themen gemeinsam zu erkunden und zu erleben.
Nach unserem Besuch im Weltkulturmuseum gehen wir in Richtung Brunnsparken und verweilen etwas im Park und an den Kanälen.
Anschließend streifen wir durch das Einkaufszentrum Nordstan. Es ist Göteborgs größtes Einkaufszentrum, in dem unzählige verschiedene Geschäfte untergebracht sind. Die Wahrscheinlichkeit sich zu verirren ist sehr hoch, aber glücklicherweise gibt es eine an der Information sehr kompetente Mitarbeiterinnen, die alle Geschäfte und den Weg dorthin kennen.
Stadtmuseum Göteborg
Unser nächster Programmpunkt ist das Stadtmuseum, Stadsmuseum in der Norra Hamngatan. Das Museum liegt im ehemaligen Gebäude der Ostindien-Kompanie.
Es wurde 1762 von den Architekten Carl Harleman und Carl Wilhelm Carlberg entworfen und besitzt eine imposante Eingangshalle mit gusseisernen Säulen und Wandmalereien.
Im Stadtmuseum wird die Stadtgeschichte von der Steinzeit bis heute anschaulich dargestellt. Auf mehreren Etagen findet man Exponate, die sehr viel über das Leben jener Zeit aussagen.
Ein Highlight ist das Wikinger-Schiff, Äskekärrskeppet aus dem Jahre 930. Das Schiff wurde 1933 nördlich von Alafors im Schlamm der Göta Älv gefunden. Es zählt zu den bedeutendsten Funden aus der Wikingerzeit.
Höchstwahrscheinlich handelt es sich der Äskekärrskeppet um eine Knorr. Dieser besondere Schiffstyp hatten einen breiteren und tieferen Rumpf als die schnelleren Langschiffe und konnte somit mehr Ladung aufnehmen. Die Knorr wurde von Segeln angetrieben und benötigte nur eine kleine Besatzung zum Rudern auf kürzeren Distanzen, ideal für längere Reisen auf offener See. Die Wikinger setzten die Knorr hauptsächlich zum Transport ihrer Handelsware ein. Die ausgestellte 16 m lange Äskekärrskeppet konnte mehr als sechzehn Tonnen Güter transportieren.
Sehr interessant ist auch die Epoche der großen Seefahrt, als Göteborg durch die Ostindien-Kompanie das Tor Schwedens zur Welt war. Der häusliche Wohlstand der Reederfamilien erreichte ein sehr hohes Niveau, was sich auch an den Mitbringsel aus den fernen Ländern zeigte.
Die Abteilung des 19. Jahrhunderts widmet sich dem Wandel der Gesellschaft durch die Industrialisierung.
In dieser Zeit spielten Drucktechnik, Fotografie und Weberei eine wichtige Rolle.
Auch das 20. Jahrhundert wird betrachtet. Separate Ausstellungen veranschaulichen die generelle Entwicklung Schwedens bis in die 60er Jahre.
Nach dem Besuch im Stadtmuseum entschließen wir uns das Stadtviertel Haga zu besuchen. In der Korsgatan gönnen wir uns einen Kaffee und beobachten eine Taube, die sich mit den Resten einer Mahlzeit am Nebentisch vergnügt. Wir gehen weiter am Dom von Göteborg vorbei zur Västra Hamngatan. Von dort fahren wir mit der Straßenbahn nach Haga.
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