Nach unserem ersten Rundgang in der Altstadt besuchen wir am nächsten Morgen den Hradschin. Eigentlich ist diese Aussage nicht korrekt, denn wir besuchen die Prager Burg mit dem Veitsdom. Hradschin heißt der Hügel daneben.
Dennoch hat sich für den Hügel mit der Burg auch die Bezeichnung Hradschin eingebürgert.
Wir betreten die Prager Burg durch ein Eingangstor und sind im Hof des Neuen Königlichen Palastes, dem heutigen Sitz des Tschechischen Präsidenten. Nachdem wir ein weiteres Tor passieren stehen wir direkt vor dem Veitsdom.
Wir sind kurz vor halb 10 Uhr hier und es hat sich bereits eine kleine Schlange gebildet. Doch entgegen unseren Befürchtungen können wir nach weiteren 5 Minuten den Dom betreten.
Der Veitsdom
Das überwältigende Bauwerk entstand in einer Bauzeit von 600 Jahren. Man begann mit Bau 1344, nachdem Prag zum Erzbistum ernannt wurde.
Erst 1929 wurde der Bau vollendet. Der Veitsdom ist 124 m lang, 60 m breit und das Mittelschiff hat eine Höhe von 33 m. Der Südturm ist 99 m hoch. Auftraggeber war der Thronprinz Karl, der spätere König Karl IV.
Nachdem wir den Dom betreten haben stehen wir direkt am Ende des monumentalen Mittelschiffs. In der Mitte des Chores liegt das Mausoleum der Habsburger. Es wurde im 16. Jahrhundert errichtet.
Berühmt wurde der Dom durch sein prächtigen farbenfrohen Glasfenster.
Berühmt wurde der Dom durch sein prächtigen farbenfrohen Glasfenster. Das bekannteste wurde vom Jugendstilkünstler Alfons Mucha gemalt und befindet sich direkt links vom Eingang.
Die anderen Fenster sind Glasmosaikfenster und wurden von Max Svabinsky erstellt.
Im Dom werden eine Reihe von Reliquien aufbewahrt unter anderem das Haupt des Heiligen Veit. Wir gehen zunächst an der linken Seite entlang.
Hier befinden sich die Kapellen des Hl.Sigismund, sowie die Kapelle und das Grab des Heiligen Veit, nach dem der Dom benannt ist.
Nachdem wir den Altar umrundet haben, erreichen wir auf der rechten Seite, den Altar mit den Reliquien des Heiligen Nepomuk.
Der barocke Hochaltar wurde nach Entwürfen von Fischer von Erlach und einem Model von Antonio Corradini und dem Silberschmied Johann Joseph Würth gestaltet.
Das königliche Oratorium stellt einen direkten Zugang von der Burg aus dar und wurde von Kaiser Karl IV benutzt.
Nun besuchen wir die reichlich mit Halbedelsteinen geschmückte Wenzelskapelle, den kostbarsten Bereich des Veitsdoms. Wenzel ist der Schutzpatron Böhmens und hat hier seine letzte Ruhestätte.
Die Kapelle ist Krönungsort der böhmischen Könige und Königinnen. Auch die böhmischen Kronjuwelen werden hier verwahrt.
Wir gehen nochmal ein paar Meter zurück, wo vorher zu viele Menschen anstanden und werfen noch eine Blick in die Heilig-Kreuz-Kapelle.
Darunter liegt die Königsgruft, die aber zu diesem Zeitpunkt nicht zugänglich ist. Hier befinden sich unter anderem die Grabstätten von Rudolf II, Rudolf II, Karl IV.
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Wir verlassen den Veitsdom. Von außen ist die neben dem Südtor befindliche goldene Pforte sehr sehenswert. Über der Pforte befindet sich ein Bildnis des jüngsten Gerichtes.
Alter Königspalast
Wir wechseln nun in den alten Königspalast. Kernstück des Palastes ist der riesige Vladislav-Saal. Er ist 62 m lang, 16 m breit und 13 m hoch.
Neben Märkten und Ritterspielen, die hier stattfanden wurden hier Krönungszeremonielle für die Könige abgehalten und seit 1934 wird hier der Staatspräsident gewählt.
Ein Nebenraum des Vladislavsaals war Schauplatz des 2. Prager Fenstersturzes, der als Beginn des 30 jährigen Krieges gilt.
Am Ende des Dreißigjährigen Krieges veranlasste Christina von Schweden den Prager Kunstraub. Ein Großteil der Kunstsammlung von Kaiser Rudolf II, über 700 Gemälde und berühmte Manuskripte, wurden nach Schweden gebracht. Viele Teile sind heute in Stockholm und im Schloss Gripsholm ausgestellt.
Der Audienz Saal des Landtages wurde 1541 bei einem Brand zerstört und von 1559 bis 1563 von Bonifaz Wolmut wieder aufgebaut.
Danach kommen wir in die Halle der Landtafeln. Nur derjenige, dessen Besitz auf den Landtafeln verzeichnet ist, ist Teil des Adels und hat das Recht an den Sitzungen und Abstimmungen des Landtages teilzunehmen.
Ein Besuch des Klosters St. Georg bildet den nächsten Programmpunkt. Der Benediktiner Orden der Klosterfrauen war eng mit den herrschenden Premysliden verbunden.
Nach der Zerstörung während der Hussitenkriege baute man das Kloster wieder und es bestand dann bis 1782.
Die zum Kloster gehörige Basilika ist dem heiligen Georg gewidmet und ist die zweitälteste Kirche in Prag. Heute dient sie der Nationalgalerie als Ausstellungsraum und Konzerthalle.
Zeitweise diente die Basilika als Grabstätte böhmischer Herrscher und bedeutender religiöser Personen. Bekannt sind die Gräber von Vratislav I und Boleslav II von Böhmen.
Ebenso ist hier die heilige Ludmilla von Böhmen bestattet. Ludmilla wurde als erste tschechische Märtyrerin bekannt.
Als Teil der Prager Altstadt, gehören der Veitsdom und die Prager Burg seit 1992 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Bitte lesen Sie weiter > Goldenes Gässchen und Daliborka Turm
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